Klettersteige in Südtirol
Die Seile, an denen sich der Bergsteiger empor zum Gipfel hangelt, dienen einerseits zur Eigensicherung (über ein spezielles Klettersteig-Set mit zwei Karabinern), andererseits zum Halten, wenn im Fels kein passender Griff zu finden ist.
Entstanden sind die meisten Klettersteige in Südtirol in der Zeit während des 1. Weltkriegs. Vor allem die Dolomitenberge waren damals schwer umkämpft, die Stellungen in den Bergen fanden sich zum Teil in schwindelerregenden Höhen und an ausgesetzten Stellen. Mensch und Proviant mussten über eigens geschlagene Klettersteige und über Leitern zu den gesprengten Höhlen gebracht werden.
Heute eignen sich Klettersteige für all jene, die kein Problem mit der Höhe haben, sich erst einmal vorsichtig ins alpine Gelände wagen und erste Erfahrungen im Fels machen möchten. Schließlich sind einige Klettersteige recht luftig, es kann schon mal 100 m tief nach unten gehen. Mit entsprechender Vorsicht und der richtigen Ausrüstung – Klettersteigset, Helm, feste Bergschuhe – ist man auch bei Drahtseilakt relativ sicher unterwegs.
Wer jetzt denkt, Klettersteige seien nur etwas für „Möchtegern-Alpin-Kletterer“ hat sich getäuscht. Denn in Südtirol gibt es genug Klettersteige, die auch Könner ordentlich ins Schwitzen bringen, darunter der Tomaselli-Klettersteig oder jener zur Tabarettaspitze im Ortler-Gebiet.